Wie steht der christliche Glaube zum Rechtsextremismus?

Dr. Markus Dröge

12.04.2024 — 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: Haus des Kirchenkreises, Limperstraße 15, 45657 Recklinghausen

Preis: Eintritt 5 €, Mitglieder der Evangelischen Akademie frei

Zum Umgang einer bekennenden evangelischen Kirche mit politisch radikalen Tendenzen

Während im Westen Deutschlands der aufkommende Rechtspopulismus im Osten Deutschlands lange Zeit eher distanziert beobachtet wurde, waren die rechten Tendenzen mit Hetze, Hass und Übergriffen in den östlichen evangelischen Kirchen bereits vor zehn Jahren zentrale Herausforderungen.

Seit dem Jahr 2015, in dem Brandanschläge auf Einrichtungen und Unterkünfte für Geflüchtete in Jüterbog, Nauen und Neuhardenberg verübt wurden, hat sich die Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) theologisch und juristisch eine Position erarbeitet, die es möglich macht, sich mit rechtsradikalen Tendenzen auseinanderzusetzen.

Der damalige Bischof der EKBO Dr. Markus Dröge hat diese zentrale Frage seiner Kirche als wesentliche Aufgabe seiner Kirche angenommen und öffentlich Position bezogen. Es gehört für ihn zum Wesen des christlichen Glaubens, für Weltoffenheit und Toleranz in der Gesellschaft einzutreten. Ebenso hat die Landeskirche Standards und Kriterien für die Frage der Mitarbeit von Menschen mit rechtsextremen Positionen oder Parteizugehörigkeit in der evangelischen Kirche beschlossen.

Die jüngsten Veröffentlichungen des Recherchenetzwerks CORRECTIV über ein Geheimtreffen in Potsdam und die Großdemonstrationen in den vergangenen Wochen machen deutlich, dass die ehemaligen Themen des Ostens längst zu einer zentralen Frage einer demokratischen Gesellschaft und der gesamten evangelischen Kirche geworden sind.

Referent: Dr. Markus Dröge, Bischof i.R. (von 2009 bis 2019 Bischof der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Vorstandssprecher Stiftung Zukunft Berlin, Mitglied Nationales Begleitgremium für die Atommüll-Endlagersuche